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Kurze Geschichte der Burg Hoheneck

Stammsitz der Herren von Hoheneck

Burg Hoheneck und Ipsheim, heute
Burg Hoheneck und Ipsheim, heute

Die Burg Hoheneck ist eine mittelalterliche Burg oberhalb von Ipsheim und zugleich ein Ortsteil der Marktgemeinde im mittelfränkischen Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim.

 

Die Höhenburg liegt am Anstieg der Frankenhöhe, eines kleinräumigen, bewaldeten Höhengebietes (Naturpark Frankenhöhe), hoch über dem Aischtal.

Östlich der Burg liegen die ausgedehnten Frankenhöhe-Wälder des Hohenecker Forstes, an ihrem Fuß eines der wenigen Weinbaugebiete Mittelfrankens.

Eigentumsverhältnisse auf Burg Hoheneck

Stiftungsurkunde Kloster Heilsbronn aus dem Jahre 1132
Stiftungsurkunde Kloster Heilsbronn aus dem Jahre 1132

Der Entstehungszeitraum von Burg Hoheneck ist unklar, dürfte aber etwa am Ende des 11. Jahrhunderts liegen.

 

1132 wird Hoheneck in der Stiftungsurkunde des Klosters Heilsbronn das erste Mal erwähnt. Ein "Dietmar de Hohenekke" bezeugt die Urkunde von Otto I. von Bamberg. Hoheneck liegt im Rangau, dem gräflichen Besitz der Herren von Hohenlohe.

 

1189 wird ein Ramunc von Hoheneck als Ministeriale der Grafen von Abenberg erwähnt.  

 

1246 ist eine Seckendorffsche Linie, die sich Hohenecker von Hoheneck nannten, nachweisbar. Sie waren Ministeriale der Burggrafen von Nürnberg (Hohenzollern).

 

1365 wurde das Amt Hoheneck samt Burg an Ernst von Seckendorff verpfändet.

 

1381 kaufte der Burggraf von Nürnberg Hoheneck zurück. Im gleichen Jahr zerstörten Windsheimer die Burg, weil im Schlosse "Raubadel" wohnte.

 

1382 musste die Stadt Windsheim auf ihre Kosten die Burg wieder aufbauen. Es wird ein burggräflicher Vogt auf Hoheneck eingesetzt, der sehr oft wechselte.

 

1461 wird die Burg in einer Fehde des Markgrafen mit den Bischöfen von Bamberg und Würzburg durch die bischöflichen Truppen eingeäschert.

Burg Hoheneck, Holzschnitt vor 1553
Burg Hoheneck, Holzschnitt vor 1553

1525 überfiel der Markgraf Kasimir von Hohenlohe einen Haufen Bauern, welche den Weg von Windsheim nach Neustadt zogen. Er ließ viele niederhauen und den Rest als Gefangene in das Schloss Hoheneck bringen. 

 

1553 überfielen die Nürnberger in den Kämpfen des Markgrafen Alcibiades mit Nürnberg die Burg Hoheneck und brannten sie am 25. Juni nieder.

 

1621 Im dreißigjährigen Krieg hatte die Burg unter verschiedenen Einquartierungen von marodierenden Truppen zu leiden.

 

1664 Die Burg wurde von Markgraf Christian Ernst wieder aufgebaut. 

Burg Hoheneck, Luftbild, heute
Burg Hoheneck, Luftbild, heute

1792 starb die Linie der Markgrafen aus, die Burg kam an die preußische Linie der Hohenzollern.

 

1810 kam die Burg an Bayern.

 

1863 wurde die Burg als Amtsgebäude verwendet. Zuletzt war sie Wohnung des Revierförsters.

 

1866 wurde die Burg zur Hälfte auf Abbruch verkauft. Die Stadt Windsheim erhob Einspruch und hatte Erfolg damit. Ein Verein zur Erhaltung der historischen Gebäude Bayerns ließ Dach und Mauern ausbessern.

 

1919 kaufte der Verleger Lehmann aus München vom Staat Bayern die Burg. Er baute sie zu einem Stützpunkt des Bundes Oberland und der Nationalsozialisten aus.

Burg Hoheneck, heute
Burg Hoheneck, heute

1936 erwarb die Reichstierärztekammer Burg Hoheneck und baute sie zu einer Reichstierärzte Schulungsburg um.

 

1945 wurde Hoheneck durch einen "verlorenen Haufen" verteidigt. Nach der Übergabe diente sie längere Zeit als Unterbringungsort für Kriegsgefangene. In den letzten Jahren des Krieges wurde sie zur Unterbringung wertvoller Bestände des Germanischen Museums Nürnberg verwendet.

 

1947 Die Burg wird der Stadt Nürnberg pachtweise überlassen.

 

1953 kaufte die Stadt Nürnberg die Burg Hoheneck. Sie diente als Schullandheim und Jugendherberge, vor allem aber als Erholungsheim für Kinder und Jugendliche.

Burg Hoheneck, Innenhof, heute
Burg Hoheneck, Innenhof, heute

1980 unterschreiben die Stadt Nürnberg und der Kreisjugendring den Vertrag zur Überlassung der Burg und die Stadt verpflichtet sich gleichzeitig, den Betrieb der Jugendbildungsstätte finanziell zu unterstützen.

 

1982 beginnen die Baumaßnahmen und werden im Mai 1984 abgeschlossen.

 

2007 feierte die Burg Hoheneck ihr 875-jähriges Bestehen. 

Burg Hohehenck laut Uraufnahme von 1808
Burg Hohehenck laut Uraufnahme von 1808


Wappen: Hohenlohe und Hohenzollern, GHdA Band 84, 1984

Text und Bilder: http://www.burg-hoheneck.de und http://www.ipsheim.de

Stiftungsurkunde: http://www.museum-heilsbronn.de

Holzschnitt: Ipsheim - Die Chronik eines fränkischen Dorfes, Hrsg. Gem. Ipsheim 1989